Wow — der Wetterbericht hat ja die Wahrscheinlichkeit einer winterlichen Klettersession im Fichtelgebirge in den Bereich des Möglichen gerückt. Tatsächlich kam es viel besser, als erhofft.
Traumbedingungen führten zum Years End Climbing am Fels des Hoher Stein im Fichtelgebirge. Das ungewöhnlich warme und sonnige Wetter hat uns zum Jahresausklang eine perfekte Klettersession vor der Haustür beschert. Der Granit war unglaublich trocken und griffig. Die Luft so angenehm, dass man auf der Südseite im T‑shirt klettern konnte. Damit wurde wieder mal der landschaftliche Wert unserer Heimat unter Beweis gestellt.
Geographie:
Der Hoher Stein ist ein Granitturm auf 817m Meereshöhe, östlich des Kleinen Waldsteins, am Fuß des Bergkopfs. Erst seit dem Orkan Kyrill im Januar 2007, bei dem der Baumbestand des Bergrückens weitgehend flachgelegt wurde, ist dieses Massiv sichtbar. Vom Hoher Stein sind es nur wenige hundert Meter bis zur Lamitzquelle. Hier kann man seine Trinkflasche auffüllen, und ist am Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderrouten.
Geschichte:
Seit dem Mittelalter wurde hier Granit abgebaut — daher die rechtwinkligen Stufen an der Südostwand. Teils diente der Fels in früheren Zeiten als Grenzmarkierung.
Erholung und Aktivitäten:
Klettertechnisch bietet der Hoher Stein auf relativ kleinem Raum verschiedenste Herausforderungen. Alpine Rissklettereien, Dächer und Platten auf der Nord und Ostseite. Fichteltypische Wollsackstrukturen auf der Südwestseite. Da er so ausgesetzt steht, ist er sehr schnell trocken, und es gibt sogut wie keine Mücken. Auch Nichtkletterer werden die ruhige Atmosphäre zu schätzen wissen. Wer trotzdem die einmalige Aussicht vom Gipfel genießen will, kann diesen über eine Eisenleiter plus etwas mentale Stärke erreichen. Von hier hat man einen Rundumblick zum Thüringer Wald, Fränkischer Schweiz, Oberpfälzer Wald, und Erzgebirge. Ein perfekter Platz zum Chillen und Genießen — für manche, wie man hört, ein echter Kraftort!
Autor: Rainer Soelch